Ich wusste dass ich neugierig war, das brauchte sie mir nicht zu sagen. Doch diese Frage brannte mir schon auf den Lippen, seit Alex zu uns gestoßen war. Auch wenn ich nicht besonders gut mit Menschen umgehen konnte und deren Verhalten meistens vollkommen unschlüssig für mich war, so bemerkte ich dennoch, dass das mit ihr und ihm irgendwie etwas besonderes war auch wenn ich keine Ahnung hatte was. Grinsend fing ich die Stücke von dem Brötchen auf die sie mir zuwarf und tauchte sie in die Nutella um es mir anschließend in den Mund zu stecken während ich ihr aufmerksam zuhörte. Meine Augen wurden größer und mein Grinsen breiter, denn das war genau das was ich vermutet hatte. "Süße, manchmal glaub ich wirklich, dass du diejenige von uns beiden bist die schwer von Begriff ist." schmunzelte ich denn normalerweise trug ich die Goldmedaille im Nichts-Kapieren. "Er steht auf dich, das sieht sogar ein Blinder. Und wenn ich das sage, dann muss es ja stimmen. Du hast es nicht versaut, egal was du gemacht hast. Verbring ein bisschen mehr Zeit mit ihm und gib dir selbst eine zweite Chance. Allein schon wie er dich ansieht sagt doch, dass noch nichts verloren ist. Spring über deinen Schatten", riet ich ihr mit einem Lächeln. Bisher hatte sie doch auch immer Glück mit den Männern gehabt, warum also nicht auch mit Alex?
Meinen Blick wandte ich jedoch anschließend in die Richtung der beiden und meine Stirn legte sich besorgt in Falten. Mein Gefühl sagte mir, dass sie nicht gerade über belanglose Dinge wie das Wetter redeten. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber ich hab kein gutes Gefühl."

"Ich bin nicht schwer von Begriff Sel." Emi wusste eigentlich ziemlich gut was Alex von ihr wollte, nur hatte sie das bis jetzt erfolgreich verdrängt. Sie hatte Angst um die Freundschaft und Angst davor das ihr nochmal das Herz gebrochen wurde. In Gedanken kaute ich auf meinem Brötchen rum. Irgendwie hatte Sel ja auch Recht aber im Moment herrschte in ihr nur ein riesen großes Chaos. "Auf der einen Seite will ich ihn, aber auf der anderen auch irgendwie meine Freiheit. Ich weiß nicht was mit mir los ist." Sie zuckte mit den Schultern ehe sie wieder zu den beiden Jungs sah. "Ich auch nicht.." Emily blickte ein wenig besorgt zu Sel. Wenn die beiden wüssten was da eigentlich vor sich ging, würden sie auch anders reagieren, aber sie hatten ja keine Ahnung.
"Hat sich das Frühstück jetzt eigentlich erledigt oder warten wir auf die beiden Jungs?"

Ich hörte mir seine Worte an und konnte ihn gut verstehen. "Man, was machst du nur für Mist? Ich dachte ihr hättet aus meinem Fehler gelernt." Zum Glück hatte er nicht mit den falschen Freunden einen Laden überfallen wie ich. Ich sah abermals zu den Ladies und lächelte Em an, da beide gerade zu uns sahen. Doch dann wich alle Farbe aus meinem Gesicht. "Jan, dass ist nicht gut. Geh zu einem Arzt und lass das überprüfen." Gut, hier war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um darüber zu sprechen. "Pass auf, komm heute Abend zu mir und wir reden in Ruhe über alles. Ich habe heute frei." Gab ihn meine Adresse und sagte ihm noch, wo er klingeln sollte, da ich ja einen anderen Nachnamen hatte. "Lass uns zu den Ladies zurück gehen." Ging dann wieder hinaus auf die Terrasse und setzte mich dann auf einen der Stühle. Mein Blick ging zu Em und ich zog sie schon fast mit meinen Augen aus. "Tut mir leid..." Meinte ich nur und nahm mir dann Kaffee, den ich nach der Schocknachricht brauchte. Der Appetit war mir ein wenig vergangen, so tat ich noch Zucker und Milch in den Kaffee und trank einen Schluck.

Ich hörte ihn zu und nickte. ,,Das werde ich, ich bin auch schön in Behandlung." sagte ich, nahm die Adreße entgegen. ,,Ich werde da sein vielleicht ist es gut darüber zu reden." sagte ich folgen ihn dann zu den beiden. Ich setzte mich neben Sel sah sie entschuldigend an. ,,Tut mir leid wegen grade." sagte ich sah zu meinen Bruder rüber denn ich versuchte an zu lächeln.

"Wovor hast du Angst? Ich meine, du gibst deine Freiheit doch nicht auf. Ich glaube nicht, dass Alex dich zwingen würde, das was du liebst aufzugeben", erwiderte ich und neigte meinen Kopf ein wenig zur Seite. So schlimm konnte es doch nun wirklich nicht sein, wenn jemand in sie verliebt war oder? Ich selbst wusste nicht viel darüber aber dennoch konnte ich mir nicht vorstellen, dass es so schlimm sein würde. "Gib dir einen Ruck und sprich mit ihm. Du hast schließlich nichts zu verlieren." Lächelnd lehnte ich mich ein wenig in meinem Stuhl zurück und warf einen kurzen Blick nach drinnen.
Das was die beiden da zu bereden hatten, schien alles andere als etwas Gutes zu sein, zumindest kam es mir so vor. Am liebsten würde ich mich an die Ecke stellen und lauschen, doch das gehörte sich nicht und wenn es etwas wichtiges wäre, würde Jan es mir schon erzählen, glaubte ich zumindest. "Lass uns noch warten. Vielleicht kommen sie ja gleich wieder", schlug ich ihr vor und so war es auch. Besorgt sah ich zwischen Alex und Jan hin und her als sie sich wieder zu uns setzten, in der Hoffnung dass ich irgendwie herausfinden könnte, was mit ihnen los war. "Ist alles okay?" fragte ich Jan besorgt als er sich bei mir entschuldigte. Irgendetwas lief hier gewaltig schief...

"Ich liebe Sex. Am besten viel und ständig." erwiederte sie trocken. Die Disskusion lief in eine Richtung die der jungen Frau überhaupt nicht passte, also war sie ganz froh das die beiden Jungs wieder kamen. "Schon okay .." Sie warf Alex ein leichtes Lächeln zu und blickte dann kurz zu Sel und Jan. Wenn Jan Sel etwas erzählen würde hoffte Emily das Selene ihr das auch erzählen würde. Aus Alex war bestimmt nichts rauszukriegen, er sprach selten über sich und seine Vergangenheit. Sie wusste das er zwei Jahre umher gereist war, mehr aber auch nicht. Ziemlich wenig wenn man bedenkt das er eigentlich fast alles über sie wusste. Aber gut, jedem seine Macken. "Was habt ihr heute noch so geplant?"

Das Gespräch mit Jan würde ich dann später führen. Ich machte mir wirklich Sorgen um meinen Bruder. Wieso hatte er nichts davon gesagt als ich das letzte mal zu Hause gewesen war? Ich wusste, dass ich den Kontakt zu ihm und Boyd ein wenig habe schleifen lassen.
Ich konnte nur hoffen, dass Jan nichts sagte woher wir uns kannten und wer ich wirklich war. Wollte ich es doch Em irgendwann selber sagen und hoffen, dass sie mir das Verzeihen konnte. Doch war ich seit damals sehr vorsichtig geworden.
Meine Gedanken waren immer noch bei dem Gesagten von Jan, was ihm passiert war. Wollte ich doch nicht, dass er ins Gefängnis ging. Ich wusste wie es da drinnen abging. Hatte ich doch selber 6 Monate dort verbracht.
Was meine Vergangenheit anging, war ich sehr verschwiegen und erzählte nur sehr wenig darüber. Der Einzige der wirklich über alles Bescheid wusste war Chris, mein Bester Freund.
"Nichts weiter. Heute Abend ist Männerrunde mit Poker und so..." Das dies nicht stimmte, musste keiner wissen. Der Einzige der es wusste war Jan, da er zu mir kam damit wir in Ruhe reden konnten. "Und bei euch?"

Ich legte meinen Arm um Sel. ,,Mir geht es nur nicht so gut lange Geschichte." sagte ich. Ja vielleicht hatte er das wirklich, aber Jan würde ihn immer wieder verzeihen, er hatte nichts gesagt weil es Angst wegen Mitleid ist. Er trank seinen Kaffee, vielleicht würde er auch Boyd mit zu Alex ein laden ein Brüder Abend. ,,Ich werde auf den Sofa entspannen oder was weiß ich, und ihr?." fragte ich nach sah zu Selene rüber.

Naja, bei dem Thema konnte ich eher weniger mitreden. Alle sprachen davon, dass Sex so toll sein sollte, aber ich fand, dass es einfach überbewertet wurde. Was war schon so toll daran, sich mit jemandem vollkommen nackt in den Kissen zu wälzen? Für mich hatte es noch nie eine Rolle gespielt, vermutlich auch weil ich einfach wichtigere Dinge im Kopf hatte. "Okay, Themenwechsel. Was sagst du zu dem Surfboard? Soll ich es wegschmeißen oder willst du es haben?" Dann musste sie sich wenigstens kein neues kaufen und ich hatte eine Sache weniger herumstehen, die bei mir sowieso nur verstauben würde.
Leicht lehnte ich mich an Jan als er seinen Arm um mich legte und ich nahm seine Hand in meine während ich besorgt zu ihm aufsah. "Willst du es mir erzählen?" fragte ich, denn natürlich musste er das nicht und wenn er nicht wollte, würde ich es auch Emily nicht erzählen auch wenn mir das schwer fallen würde, doch Geheimnisse konnte ich schon immer gut für mich behalten. Ich überlegte einen Moment als ich Emi's Frage hörte und zuckte anschließend mit den Schultern. Offensichtlich schienen alle schon ausgebucht zu sein, sodass mir nur eines übrig blieb. "Ich muss noch für diese blöde Arbeit lernen." Und vielleicht konnte ich bei der Gelegenheit auch den Schlaf nachholen, den ich verpasst hatte.

"Ich nehme es gerne. Aber ich hatte da eigentlich schon ein Schätzchen ins Auge gefasst.." Emily began zu überlegen. "Ich glaub ich nehm wirklich erstmal deins. Bist die beste Celli." Die Blondine grinste ihre Freundin kurz an ehe sich wieder ihrem Kaffee und Alex zuwand der wieder neben ihr sass. Sie hatte schon ein paar Idee'n worauf sie Lust hätte, aber die Vorschläge sparte sie sich lieber." Also entweder, ich geh aus oder .. ja, eventuell mach ich mal was für die Schule." Emily war eigentlich immer gut in der Schule allerdings ließ sie , durch den Stress der letzten Zeit, alles ein wenig schleifen und das erkannte man an ihren Noten. Drew würde ihr wieder erzählen wie wichtig doch das alles war. Inzwischen war sie ganz froh das das Ding zwischen den beiden geendet war. "Vielleicht sollten wir alle 4 mal was zusammen machen?" Die junge Studentin fand die Idee super. So war sie bei Alex und konnte Sel & Jan einen kleinen Stoß in die richtige Richtung geben. Ihrer Meinung nach waren die beiden ein echtes Traumpaar, sie mussten es nur erkennen.
Und das mit dem Sex würde Sel auch noch verstehen

Sex mit dem Richtigen Partner konnte die Erfüllung schlecht hin sein. Dabei ging es wohl weniger um das wälzen in den Kissen. Eher darum dem Partner zu lieben und ihn auf jede erdenkliche Weise Lust zu bereiten.
Ich war erleichtert, da Jan nicht sagte wo er wirklich den Abend verbringen wollte. Noch war es zu früh um Em die Wahrheit zu sagen. Jeder hatte nun gesagt was sie am Abend machten, doch bis dahin war ja noch ein wenig Zeit. Strich mir die Haare aus dem Gesicht und sah Em an. Mir war nicht entgangen wie Jan seinen Arm um Selene gelegt hatte, was mich ein wenig schmunzeln ließ. Ich freute mich für ihn und es sah mir danach aus, als hätte er für sie etwas übrig. Was wohl auf Gegenseitigkeit beruhte.
Ich horchte dann auf, als Em vorschlug das wir alle 4 was gemeinsam machen könnten. Kurz runzelte ich die Stirn. Hatte sie Angst mit mir alleine zu sein, dass ich sie wieder küssen wollen würde wie am Strand? "Ähm ja, warum nicht. Hast du an was bestimmtes gedacht?" Gut, man konnte es dann auch so sehen, dass ich mehr Zeit mit meinem Bruder verbringen konnte.

Da musste ich meinen Bruder recht geben, mit denn richtigen Partner war Sex viel schöner. Ich sah zu Sel lächelte sie weiterhin an. ,,Später ok?." sagte ich hoffte das es ok war wenn ich später mit ihr drüber Reden wollte. Eigentlich sollte sie auch erfahren was mit mir los war das ich Krank war wenn man es so sagen konnte. Ich hörte den Vorschlag von Emi was eine gute Idee war wie ich fand. ,,Klingt gut ich bin auf jeden fall dabei." sagte ich spürte dann aber die Hand von Sel, und strich mit meiner Hand leicht über ihre. Wie immer kriebelte es wenn ich ihr nahe war oder sie berührte.

Zufrieden grinste ich, als sie sagte sie würde es haben wollen und so war ich zumindest ein Problem los. Erstens hatte ich wieder ein bisschen mehr Platz in meinem Bereich des Kellers und zweitens würde mein altes Surfbrett nicht sinnlos herumstehen. Ob ich jemals wieder zum Surfen kommen würde war eine ganz andere Frage und falls doch, dann würde ich mir auch eins ausleihen können, sodass ich ganz zufrieden damit war, Emi einen Gefallen tun zu können.
Was die Noten anbelangte, dabei konnte sie Emi auch helfen. Schließlich hatte ich hier den Ruf als Streberin vom Dienst, auch wenn ich vielleicht nicht ganz so schlimm war wie Drew und auch mal ein paar Tage ohne lästige Bücher und vor allem ohne Kopfschmerzen aus kam. Aber so wie es aussah, würde es mir ganz gut tun, wenn ich mal etwas anderes machen würde, als ständig nur in meinem Zimmer zu hocken.
Jans Lächeln erwiderte ich und nickte ihm zu. "Okay." Wichtig war nur, dass er es mir erzählen wollte und keine Geheimnisse vor mir hatte. Wann er es erzählte, spielte dabei keine Rolle, auch wenn ich mir noch immer Sorgen darum machte, dass es etwas schlimmes sein könnte. Ein sachtes Kribbeln durchzog meine Hand, als er mit seiner darüber strich und ein neues Gefühl machte sich in mir breit. Irgendwie...tat es verdammt gut. Diese Art der Empfindung kannte ich noch nicht, doch anstatt länger darüber nachzudenken, hob ich seine Hand ein wenig an und gab ihm einen Kuss auf den Handrücken, bevor ich meine Finger mit seinen verschränkte. Eigentlich war es eine freundschaftliche Geste, die ich auch sonst immer getan hatte, doch irgendwie war es anders; besser.
Ohne länger darüber nachzudenken lehnte ich mich ein wenig mehr an seine Brust und nickte Emily zu. "Was haltet ihr davon, wenn wir an den Strand gehen? Eine Runde schwimmen oder so oder einfach nur dort sitzen."

Emily beobachtete Sel und Jan. Wenn da nichts lief dann würde die Blondine sich wirklich stark irren, was eher selten vorkam. Aber sie war wirklich süß. Wenn Sel sich mal einen Ruck geben würde, wären die beiden bestimmt ein super süßes Paar.
"Strand? Strand klingt gut. Ich will nur duschen, aber ihr könnt schon vorgehen."
Fragend warf sie einen Blick in die Runde. Immerhin hatte sie schon den Küchentisch gedeckt und sie wollte auch endlich duschen gehen. Sie liebte es wirklich feiern zu gehen und die Stadt unsicher zu machen, aber danach fühlte sie sich meistens echt eklig und war vor wenn sie endlich unter der Dusche stand.
Und nein, sie hatte keine Angst davor mit Alex allein zu sein. Eher lag es daran das sie schrecklich neugierig war und hoffte mehr über Jan und Alex zu erfahren. Und weil sie natürlich gerne Zeit mit Alex verbrachte.

Ich konnte nur hoffen, dass Jan Selene nicht zu viel erzählte. Denn sicher würde sie nicht dichthalten und Em alles erzählen wer ich war. Und das wollte ich auf keinen Fall.
Ich trank dann meinen Kaffee aus. Irgendwie getraute ich mich nicht näher an Em heran zu rutschen oder ihre Hand zu nehmen, wie bei den anderen beiden.
Meine Gedanken musste ich ein wenig zügeln, als ich mir vorstellte wie Em da unter der Dusche stand. Man, was machte sie nur mit mir? Ich konnte kaum mehr einen klaren Gedanken fassen wenn sie in der Nähe war.
"Strand klingt gut. Ich kann ja mein Board holen und wir können uns alle drauf setzen." Irgendwie würde das schon gehen. Musste man halt ein wenig zusammen rücken. "Also nur wenn ihr wollt." Sonst könnte man auch nur am Strand sitzen und weiter quatschen. Und so könnte ich noch ein wenig näher an Em heran rutschen.