Es war ein herrlicher und vor allem sonniger Tag in L.A. und somit eigentlich viel zu schade um zu einer Vorlesung zu gehen, doch Emilia hatte keine Wahl. Es war eine der wichtigsten Vorlesungen im gesamten Semester. Anwesenheit eines jeden Studenten, der Sozialpädagogik studierte, war Pflicht.
Aus diesem Grunde eilte die brünette, junge Frau auch durch die Menge der Studenten, die sich um die Mittagszeit rum schon wieder lieber draußen aufhielten, anstatt in der stickigen Cafeteria zu sitzen. Sie konnte es ihnen durchaus nachempfinden, denn auch sie würde nun lieber auf einer Decke auf dem Rasen liegen und sich die warmen Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen lassen. Allein bei dem Gedanken seufzte sie sehnsuchtsvoll auf. Doch es nützte alles nichts und je näher sie dem Gebäude für die Vorlesung kam, desto mehr regte sich auch die Neugier, was an dieser Stunde so wichtig sein könnte.
Ein wenig außer Atem, da sie ein wenig gelaufen war, legten sich ihre schlanken Finger um die kühle, eiserne Klinke und drückten diese runter. Mit einem leisen Quietschen öffnete sich die Tür und das Stimmgewirr der Studenten, die bereits da waren, drang nach außen. Suchend sah sich Emilia nach einem bekannten Gesicht um und fand es auch gleich in Form von Maria. Mit ihr hatte sie bereits einmal an einem Experiment zum Beobachten gearbeitet und seitdem kann man die beiden Studentinnen eigenlich Freundinnen nennen. Auch Maria hatte sie entdeckt und winkte sie zu sich. Sie hatte extra einen Platz freigehalten, worüber Emilia mehr als froh war, denn alle guten Plätze waren bereits belegt. "Hey Maria. Danke fürs Platz freihalten!" begrüßte Emi sie mit einem dankbaren Lächeln. Maria erwiderte ihr Lächeln und gerade als sie etwas sagen wollte, ging auf einmal die Sirene los. Erschrocken sah sich die Brünette um, bis sie realisierte das dies der Feueralarm war, der über den gesamten Campus zu hören war. Alamiert stand Emilia wieder auf und eigentlich wollte sie noch auf Maria warten, doch wurde sie bereits von der Menge nach draußen geschubst. Orientierungslos sah sie sich um, wusste nicht wo die panischen Studenten sie hinführen wollten. Verzweifelt versuchte sie sich einen Weg heraus aus der Masse zu bahnen und wahllos griff sie an die Seite und packte ein Handgelenk, an welchem sie sich festhielt. So schaffte sie es dann doch aus dem Gedränge auf ein Rasenstück, wo sie nun einem rothaarigem, verdutztem Mädchen gegenüberstand. Entschuldigend erwiderte Emilia ihren Blick. "Entschuldige. Ich hatte Panik bekommen, als alle mich so geschubst haben, um aus dem Saal zu kommen. Ich wollte nur daraus. Hab ich dir weh getan, als ich dich beim Handgelenk gepackt habe?" Besorgt musterte sie die junge Frau und da viel ihr auf, das sie diese bereits zumindest vom Sehen her kannte. "Ich bin übrigends Emilia," stellte sie sich vor und reichte ihrer Gegenüber die Hand.