Die junge Brünette stand in ihrer großen, hell eingerichteten Küche, spülte noch das Geschirr von heute Mittag und bereitete zeitgleich alles für den längst überfälligen Mädelsabend mit Elissa vor. Viel zu lange haben beide Freundinnen auf einen solchen Abend verzichten müssen, doch hatten beide mit anderen Dingen viel zu viel zu tun. Gleich nachdem sie endlich fertig mit dem Abwasch war, holte sie zwei Sektgläser aus dem weißen Küchenschränkchen und stellte diese auf einem Tablett ab. Bei all den Dingen, die sie für den heutigen Abend eingekauft hatte, müsste sie trotz des Tabletts bestimmt zwei bis drei Mal zurück in die Küche! Chipstüten, Popcorn, Schokolade und Gummibärchen hatten beide somit zur Genüge und Sekt oder Hugo war ebenfalls da. Aber auch Cola, sollten beide der Durst nach etwas nicht-Alkoholischem packen. Nach doch nur zwei Gängen in die Küche hatte sie im Wohnzimmer nun alles vorbereitet. Die große, gemütliche Couch war schon mit vielen Kissen und zwei Decken ausgestattet und von dem großen, mit ausreichend Essen bedeckten Tisch musste man gar nicht erst anfangen! Nur die kleinen Piccolinis waren noch im Ofen, so dass sie gerade rechtzeitig fertig wären, wenn die Blondine endlich eintreffen würde. Kurz am Spiegel im Gang vorbeigehuscht betrachtete sich die junge Ana in diesem und schüttelte den Kopf. Sie sollte eigentlich gar nicht so auftischen, sie sollte sich endlich zusammenreißen und abnehmen... Doch sollte sie das für diesen Abend nun ausblenden!

Heute war es endlich so weit! Der Mädelsabend mit Ana stand endlich an! Eigentlich wollten sie diesen schon seit langer Zeit machen, doch irgendwie hatten sie es nie geschafft. Doch heute Abend sollte alles klappen und Elissa stand, kurz bevor sie gehen wollte, noch einmal vor dem Spiegel. Sie trug eine enge, trotzdem bequeme, schwarze Jeans und eine locker sitzende, weiße Bluse. Ihre Haare fielen in sanften Wellen über ihre Schultern und ihre Lippe glitzerte dezent, von dem Lipgloss, den sie vorhin aufgetragen hatte. Somit war sie zufrieden mit ihrem Aussehen und konnte aufbrechen.
Während Elissa im Auto sass, dachte sie schon einmal über den Film nach, den sie schauen konnten und hoffte, das es viel Essen gab bei Ana. Elissa gehörte schon eher zu den Menschen, die viel aßen. Vor allem wenn es Süßigkeiten gab. Die Blondine war dabei mit dem Glück gesegnet, nicht zu zunehmen. Denn wirklich sportlich war sie auch nicht. Sie machte zwar ab und zu was für ihren Körper, aber nicht wirklich oft.
Vor Anas Haus angekommen, stieg Elissa aus dem Auto aus und schnappte sich die Orchidee, die auf ihrem Beifahrersitz stand. Wenn man schon zum Essen und alles eingeladen wurde, konnte man ja auch ein kleines Geschenk mit bringen! Mit einem breiten Grinsen, lief sie auf die Tür zu und klingelte einmal. Da ein Fenster offen war, kam der Geruch des Essens, bis zu ihr hinaus und Elissas Vorfreude steigerte sich, denn es roch unglaublich fein!

Endlich vernahm Ana das Klingeln der Türe und wie ein kleines Kind sprang sie kurz freudig auf und ab. Sofort eilte sie zur Türe und rutschte auf ihren flauschigen, weißen Socken zu dieser um sofort die Tür zu öffnen, vor der ihre liebste Freundin stand. "Endlich, Elissa!", begrüßte sie diese voller Freude und zog sie gleich in das Haus, ehe sie die junge Blondine umarmte. Natürlich fiel ihr auch die Orchidee sofort ins Auge, die in ihren Augen völlig unnötig unter Freundinnen war, doch war Elissa eben wohl erzogen und würde so, wie Ana selbst auch, nie ohne eine kleine Aufmerksamkeit zu Besuch kommen. Aber wie sie es nicht anders erwartet hatte, traf sie damit genau ins Schwarze! Orchideen liebte die junge Brünette über alles und so war es natürlich eine riesen Überraschung. "Du bist die Beste, Elissa!", entgegnete sie dieser, doch unterbrach das Piepsen ihrer Eieruhr - die sie sich extra für die kleinen Pizzen gestellt hatte - das Gespräch der beiden. "Mach es dir einfach im Wohnzimmer gemütlich! Ich hol schnell die Pizzen aus dem Ofen, dann wird geschlemmt, gelästert und endlich unser Abend nachgeholt!", grinsend biss sie sich auf ihre Unterlippe, wie sie es immer tat, wenn sie sich besonders freute und so rutschte sie in die Küche um die köstlich duftenden Minipizzen nicht noch länger brutzeln zu lassen. Auf zwei Tellern schob sie diese und begab sich nun ins Wohnzimmer, in dem Elissa schon auf Ana wartete. Ihr den Teller überreichend setzte sie sich ebenfalls auf die Couch, stellte ihren Teller auf dem Wohnzimmertischchen ab und klatschte noch einmal kurz in die Hände. "Du kannst dir nicht einmal annährend vorstellen, wie sehr ich mich auf heute gefreut habe! Wir müssen uns später nur noch auf die Filme einigen... ob lieber lustig-romantisch oder...", sie hob ihre Hände und verzog ihr hübsches Gesicht, "Gruselig mit Geistern und Dämonen!"

Es ging nicht lange, bis sich die Tür vor ihrer Nase öffnete und dahinter eine strahlende Ana auftauchte. "Ana!", quietschte die Blondine voller Freude und sofort zeichnete sich ein fettes Grinsen auf ihren Lippen ab. Schnell stellte sie die Orchidee ab, damit sie Ana besser in die Arme nehmen konnte. Kaum hatten sie sich wieder voneinander gelöst, schnappte sie sich die Blumen wieder und streckte sie Ana grinsend hin. "Überraschung!"Elissa wusste natürlich wie sehr Ana Orchideen liebte, weshalb sie sich auch für diese Blumen entschieden hatte. Eigentlich war es unter Freundinnen unnötig, aber Elissa lies es sich niemals nehmen, jemanden ein kleines Gastgeschenk zu bringen. "Das weis ich doch!", meinte sie lachend und zwinkerte der Brünette zu. "Schön dass sie dir gefällt", meinte sie nun lächelnd und hörte das Piepsen einer Eieruhr. Demnach war etwas im Backofen und nach dem Geruch zu urteilen, waren es Pizzen. "Oh Gott Ana, es riecht fantastisch!", meinte sie begeistert. Uii, freute sich Elissa auf das Essen! "Okay. Und wie wir das tun werden!" Damit hüpfte sie in Richtung des Wohnzimmers und setzte sich auf die Couch. Nachher müssten sie noch einen Film aussuchen, aber zuerst wollte Elissa nun etwas essen und mit Ana etwas plaudern. Es ging nicht lange bis Ana mit den Pizzen kamen und Elissa ihr einen abnahm. "Mhmmm, sieht das lecker aus!", schwärmte sie sofort und kicherte etwas. Man könnte ja wirklich meinen, sie wäre verfressen. "Oh doch! Ich habe nämlich auch sehnlichst darauf gewartet! Dieser Abend war schon längst fällig!" Elissa freute sich so richtig auf diesen Abend und dies versuchte sie auch nicht zu verbergen. "Also wenn du mein Gekreische die gesamte Zeit hören und eine schlaflose Nacht haben möchtest, können wir gerne was gruseliges schauen", meinte sie lachend.

Ana quietschte genauso wie ihre Freundin, als sie die Tür öffnete und hätten sie sich so in der Öffentlichkeit begrüßt, hätten man sie wohl für verrückt gehalten. Aber selbst dann wäre es der Brünetten egal gewesen, denn die Welt war ohnehin viel zu Ernst und seine Freude konnte man ruhig ausdrücken! "Dir gelingen diese Überraschungen wirklich immer!", stellte sie erstaunt fest, und nahm sie gleich noch einmal in den Arm um sich zu bedanken. Für einen Moment betrachtete sie nur die Blume, über die sie sich gerade wie eine kleines Kind freute, das einen neuen Teddy geschenkt bekam. Vorerst stellte sie diese nun jedoch in der Küche ab und brachte einem ihrer wirklich liebsten Gäste einen Teller mit Minipizzen! Der Duft sorgte nur dafür, dass der Hunger Ana's nur noch größer wurde, hatte sie heute doch kaum etwas gegessen, damit sie richtig schlemmen konnte - ohne ein schlechtes Gewissen. "Es riecht nur fantastisch, weil ich sie in den Ofen schieben konnte und sie nach guten 20 Minuten fertig waren! DU weißt... ich bin eine grauenvolle Köchin!", kurz lachte sie auf und musste bei dem Gedanken schmunzeln, wie sie versuchte Minipizzen selbst zu backen. Gut gehen würde es niemals und am Schluss wäre sie voller Mehl und die Pizzen wäre zudem ungenießbar. "Lass es dir also schmecken! Und...", kurz deutete sie auf den Tisch, "Nimm dir was immer du möchtest. Das ist nur für uns!", sie kicherte und freute sich auf diesen langen Schlemmer-Filme-Abend mit einer ihrer besten Freundinnen. "Schon längst überfällig!", verbesserte sie scherzend Elissa und biss anschließend in eine der Pizzen, die genauso köstlich waren, wie die Packung versprach. "Etwas Gruseliges wär bestimmt lustig! Wir sollten nur aufpassen, dass wir nicht ein Geräusch heute hören, sonst sitzen wir vermutlich ängstlich unter der Decke und warten darauf, dass unsere Retter in der Not kommen!". Sie würde Gekreische bestimmt nicht stören, Horror-Filme hatte sie selbst doch zur Genüge, die sie bisher noch nicht einmal kannte! Niemand wollte diese mit ihr schauen und alleine wollte sie diese nicht ansehen. Wer weiß, vielleicht würde ja eine Vase umfallen und Ana würde an einem Herzinfakt sterben? Oder sie würde anschließend eine Folge Supernatural starten um sich ihr Wissen zur Geisterbekämpfen noch einmal aufzufrischen!

Auch wenn Elissa sehr gut erzogen war, würde es sie sich niemals nehmen lassen, zu quietschen, wenn sie eine ihrer besten Freundinnen traf. Da war es ihr auch egal, wenn sie andere Leute komisch ansahen. Sollten sie doch denken was sie wollten. "Danke! Ich wusste ja, wie sehr du Orchideen liebst!" Elissa war ja selbst ein riesen Fan von Orchideen, doch da sie es manchmal auch etwas kitschig mochte, waren Rosen ihre absoluten Lieblingsblumen! Am schönsten fand sie natürlich die dunkelroten, gleich danach kamen die weißen. "Ach komm, so schlecht ist es auch wieder nicht", versuchte sie Ana zu überzeugen, aber beide Frauen wussten genau, wie mies Ana kochen konnte, weshalb Elissa auch leise anfing zu lachen. "Dafür kannst du andere Sachen, die ich nicht kann." Leicht zuckte sie mit den Schultern und stibitzte sich eines der Minipizzen vom Teller. Kurz flog ihr Blick zu dem gedeckten Tisch und ein Strahlen breitet sich auf ihrem Gesicht aus. "Süßes!", rief sie begeistert. Ihre Freunde wussten genau wie verrückt sie auf Süßes war und das würde sich wohl auch nie ändern. "Und auch dir einen guten Appetit." Damit biss sie herzhaft in die Minipizza und aute genüsslich darauf rum. Diese kleinen Pizzen hatten nicht nur verdammt gut gerochen, sondern schmeckten auch genau so! "Mhmmm, heute geht es uns gut!", schwärmte Elissa mit einem Lächeln auf den Lippen. "Gut dann etwas gruseliges! Aber ich schalte wohl mein Handy aus. Wenn das anfängt zu klingeln, sterbe ich!" Ein lautes Lachen erfüllte das Zimmer und Elissa kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Sie war ein totaler Schisser.