Emily lief schon eine gefühlte Ewigkeit am Strand entlang. Immer mal wieder wischte sie sich die Tränen weg. Den ganzen Tag schon war sie am heulen.
Drew hatte sich gestern endgültig von ihr getrennt und sie verkraftete das überhaupt nicht. Nach einer ganzen Weile kam sie an ihrem Ziel an. Eine kleine Bucht, etwas abgelegen. Sie kam gern her wenn sie ihre Ruhe wollte & mit Drew war sie auch öfters hier. Emi ließ sich in den Sand fallen und sah zum Meer. Fieberhaft überlegte sie was sie falsch gemacht haben könnte. Sie war ihm die ganze Zeit Treu und eigentlich tat sie fast alles für ihn. Für ihn hätte sie sich komplett geändert , sie hatte fest an diese Liebe geglaut. Aber jetzt war es vorbei, es konnte so schnell gehen. Bei dem Gedanken daran liefen ihr wieder die Tränen. Sie hasste sich selbst dafür das sie um ihn weinte, das sie ihm überhaupt ihr Herz geschenkt hatte. Sehnsüchtig sah sie hinaus zum Meer. Emily vermisste es unglaublich zu surfen, aber sie konnte es einfach nicht. Es war wie eine Blockade. Momentan hatte sie das Gefühl das alles über sie zusammen brechen würde & das gefiel ihr garnicht.
Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte nahm sie ihr Buch raus und fing an zu lesen. Das Rauschen des Meeres beruhigte sie , aber nach wenigen Minuten musste sie das Buch wieder weglegen. Immer wieder verschwamm die Schrift vor ihren Augen und sie konnte sich nicht konzentrieren.

@Drew Silver

Drew hatte Emily verlassen - für ihn ergab das alles doch einfach keinen Sinn mehr! Eine solche Beziehung war nicht wie eine Gleichung, man konnte Probleme nicht einfach nach x auflösen und auch, wenn er überdurchschnittlich intelligent war, so hatte er seine Probleme. Probleme im Umgang mit Menschen. Er erinnerte sich gerade an den Schmerz der jungen Blondine, erinnerte sich an ihren Gesichtsausdruck, als er diese kleinen Worte sagte, "Es ist aus.". Drei Worte, die das Leben einer Frau gleich so... zerstören konnten? Er verstand es nicht und würde es wohl niemals. Es war kompliziert mit ihm, denn wenn er etwas liebte dann war es etwas kompliziertes. Komplizierte Gleichungen, die ihn den ganzen Abend rechnen ließen. Wurzeln. Formeln. Gleichungen. Genau das war es was er brauchte und was er liebte! Eine Frau hatte da doch gar keinen Platz und mal ehrlich... wer wollte sie soetwas antun?
Aber auch er brauchte mal einen kleinen Spaziergang, frische Luft, musste seinen Kopf frei bekommen und deswegen verschlug es ihn an den Sandstrand, an dem er das Rauschen des Meeres wahrnahm. Doch wie es das Schicksal so wollte, traf er an genau diesem Strand auf Emily, die irgendwie... kaputt aussah. "Oh. Hey.", brachte er trocken über seine Lippen, ehe er sich zu ihr gesellte. "Ist alles in Ordnung? Du siehst fertig aus...".

Emily war so auf das Meer fixiert das sie Drew erst garnicht bemerkte. Als sie dann mitbekam wer da neben ihr saß, sah sie ihn kurz von der Seite an , nur um dann wieder auf's Meer zu schauen. In ihrem Kopf ratterte es. Was wollte er ihr? Er hatte sie doch schon kaputt gespielt. Dann besaß er auch noch die Frechheit sich einfach neben sie zu setzen und zu fragen ob alles okay war. Nervös fuhr sie sich durch die Haare und sah weiter zum Meer, ehe sie ihm antwortet."Ich bin fertig Drew. Ich hab seit gestern kein Auge zu gemacht. Du verarbeitest sowas ja anscheinend besser als ich." Die schöne Blondine warf ihm einen vorwurfsvollen Blick entgegen. Ihre Augen blieben an seinem Gesicht hängen. Seine Augen, seine Lippen und seine wuscheligen Haare. Er sah aus wie immer. Wenn man Emily dazu im Vergleich sah, sah sie wirklich elendig aus. Normalerweise achtete sie darauf wenigstens annehmbar auszusehen, aber im Moment war es ihr sowieso egal.
Selene fütterte sie den ganzen Tag mit Eis, obwohl eine Flasche Tequila die Studentin wahrscheinlich glücklicher gemacht hätten. Emi richtete ihren Blick wieder zum Meer. Es tat ihr unglaublich weh hier neben ihm zu sitzen und ihn nichtmal berühren zu können.

@Drew Silver

Drew war eben nicht so gestrickt. Gefühle waren für ihn..eine Last,etwas was er nicht gebrauchen konnte,wenn er erfolgreich sein wollte. Natürlich hatte er Gefühle,aber die konnte er einfach ignorieren als existieren sie gar nicht. Und zu solchen Dingen war kaum jemand fähig,bis auf ihn."Du..dir ist bewusst,dass wenn du 24 Stunden nicht schläft du es wohl kaum schafst etwas vernüpftiges auf die Reihe zu bekommen?" natürlich wollte sie sowas nicht hören..aber er war eben schlecht in solchen Dingen. "Ich..weiß du bist nicht..meiner Meinung bezüglich unserer Beziehung,jedoch musste ich es tun. Meine Gefühle zu dir zerren an meinem Studium. Es gibt wichtigeres." trocken versuchte er ihr zu erklären,wieso er sie verlassen hatte - die meisten Männer würden ihn für verrückt halten,weil sie so schön war,aber..selbst ihre Schönheit musste er einfach..vergessen,was ihm schwerer viel als es aussah.
Kurz rümpfte er seine Nase."Hast du geweint?" mit seiner Hand fasste er an ihre schulter während er eine Augenbraue nach oben zog.

"Ja natürlich weiß ich das. Aber es ist mir egal." Sie hatte nicht vor in nächster Zeit überhaupt irgendwas zu machen. Sie wollte am liebsten nur alleine sein, was für die Blondine wirklich ungewöhnlich war. "Es ist immer dein Studium. Du musst dein Leben leben Drew. Du bist noch so jung, dann musst du lernen dir die Zeit besser einzuplanen." Klägliche Versuche das zu retten was da vielleicht noch war, oder auch nicht. Verzweifelt sah sie ihn. Am liebsten hätte sie gleichzeitig geschrien und geweint, aber das konnte sie neben Drew jetzt nicht bringen. "Natürlich hab ich geweint .." Emi sah ihn weiter an bevor sie ihren Kopf kurz auf seine Hand legte und flüsterte ."du fehlst mir jetzt schon unglaublich .." Schnell richtete sie ihren Blick wieder nach vorne und kämpfte schon wieder mit den Tränen. Drew war wirklich schwierig, aber das war Emily auch, deswegen dachte sie eigentlich das mit den beiden würde gut funktionieren. Sie lebten beide für ihr Studium, aber Drew war mit seinem verheiratet. Oft sprach er darüber & manchmal wenn Emily ihn ansah wusste sie ganz genau das er im Kopf wieder über irgendwelche Gleichungen nachdachte. Er hatte ihr ein bisschen was erklärt und gezeigt, aber es war nichts für Emily. Schauspiel war genau ihr Ding, aber nichtmal der Gedanke an die Uni konnte sie aufmuntern.

@Drew Silver

Moment, was? Ihr war es egal, dass er wegen ihr zu wenig Zeit für sein Studium hatte? Unverständlich! Einfach nur unverständlich für den jungen Mann, dem nichts wichtiger war als Zahlen. "Wenn du mich lieben würdest, wie du es immer behauptest, wäre es dir nicht egal, da du dann wollen würdest, dass ich mein Studium perfekt abschließe. Das wiederrum zeigt, dass du nur egoistisch bist.", er ließ es beinahe klingen wie eine Gleichung. Das x war die Liebe, denn würde sie ihn lieben, wirklich lieben, hätte sie ihm Verständnis gegenüber gezeigt. Ja, so sah er es. Er war ebebn verdammt verkorskt auf irgendeine Art und weise, doch konnte er mit diesem Zwischenmenschliche noch nie etwas anfangen. "Ich plane meine Zeit bereits ein, also versuche mich bitte nicht zu belehren. Kannst du gut mit Zahlen umgehen oder war ich das?", kurz lachte er auf und schüttelte verständnisvoll den Kopf, ehe sie mit diesem ganzen Gefühlskram wieder anfing, das ihn so sehr überforderte! Egal ob man ihm etwas physikalisches, chemisches oder mathematisches vorlegte, er war NIE überfordert aber diese Worte? Diese Versuche ihn zurückzugewinnnen..? Das war einfach zu viel! "Du solltest dich auf das Schauspiel konzentrieren. Dann würdest du mich bestimmt nicht so vermissen. ", er blickte überlegend in den Himmel, suchte nach einer Lösung ihr doch irgendwie zu helfen, doch wusste er einfach nicht wie! "Wie könnte ich dein Problem auflösen?" - diese Formulierung! Nicht wie kann ich dir helfen, nein. Er klang sogar hier wie ein Mathematiker.

"Ich liebe dich .. Und das ist nichts egoistisches. Aber wie oft war ich Abends alleine? Viel zu oft .."
Sie wusste das Drew anders war als die anderen Kerle, gerade das hatte sie mal so an ihm fasziniert. Jetzt war es das was ihr das Herz gebrochen hatte.
"Aber ja, du hast recht. Ich bin ein Ego, weil ich möchte das man mir Zuneigung schenkt. Das kannst du nicht, weil du keine Zeit hast. Also lassen wir es einfach." Em schluckte als die Worte über ihre Lippen kamen. Das wollte sie nicht sagen, aber es musste einfach aus ihr heraus. "Ich konzentriere mich auf mein Studium wenn es angebracht ist." Das wollte sie sich jetzt wirklich nicht von ihm sagen lassen. Sie war gut & schrieb gute Noten. Nur war sie nicht so fixiert wie Drew.
"Du kannst mein Problem nicht auflösen. Ich bin ein Mensch und keine Gleichung. Ich bin ein Mensch mit Gefühlen für dich, Gefühle wie du sie auch hast." Emily vielen 100 Wege ein wie er ihr hätte helfen können, aber sie wusste das Drew keiner davon zusagen würde. Deswegen flüsterte sie einfach nur vor sich hin." Du könntest mich küssen .."

@Drew Silver ew

Diese 3 Worte. Er hatte sie nie ausgesprochen - er konnte es nicht. Sie..ergaben so wenig Sinn,denn so würde man doch einen Menschen vor allem anderen stellen - und das hatte er schon beinahe gemacht! Was nicht annehmbar macht. Er konnte sich keine schlechten Noten..leisten. Nicht,dass er je welche bekommen würde.
"Ich..habe dir doch bereits erklärt,dass ich dir immer nur die Zuneigung geben konnte,die mir ins Konzept passte. Hätte ich dir zu viel gegeben.." er schüttelte bei dem Kopf den Gedanken."Das könnte ich nicht,Emily. Das..ist einfach alles nicht richtig. Auf..Liebe gibt es keine Lösung..und wir wissen beide,wie es geändet hätte." er zuckte ein wenig mit den Schultern."letztendlich wärst du schuld gewesen,dass ich versagt hätte. Und ich versage niemals." machte er gleich klar. Er war doch...wirklich verdammt seltsam,oder? Ein Mysterium,was ihn wohl so interessante machte - und das er im Bett ein verdammter Sexgott war,so ganz nebenbei auch.
"Dann solltest du deine Gefühle im Zaun halten und dein Drama dann machen,wenn es angebracht ist. Für dein Studium." Wie unmenschlich er doch wirkte,als wäre er gar nicht..von dieser Welt.Doch blickte er sie an,blickte in ihre schönen blauen Augen."Dies..würde doch unser Problem vergrößern?"

"Ich wäre also Schuld gewesen ja? Zuneigung die dir ins Konzept passt? Ich fass es nicht." Die Blondine schüttelte ihren blonden Lockenkopf. " Wer von uns beiden benimmt sich wie ein Ego. Wieso bist du diese Beziehung überhaupt eingegangen? Wenn ich schrecklicher Mensch dich von deinem Studium abhalte."
Am liebsten wäre sie aufgestanden und gegangen, aber sie wusste nicht wann sie die nächste Chance hatte mit ihm zu reden.
Sie hatte sich in de Zeit Methoden angeeignet um besser mit seinen Macken klar zu kommen, aber irgendwann reichte es ihr auch.
Emily sah kurz auf seine Lippen und beugte sich nach vorne bis sie kurz vor seinem Gesicht war."vielleicht würde es das vergrößern. Vielleicht merkst du aber auch wie blöd es wäre mich gehen zu lassen." Ihr Blick wanderte wieder zu seinen Lippen. "Vielleicht wäre das die Lösung..."
Die junge Studentin biss sich auf ihrer Unterlippe rum. Sie wollte ihn zwar küssen , aber sie wollte nicht den ersten Schritt machen.
Ja, Drew konnte verdammt gut Küssen, genauso gut wie er im Bett war. Wenn es nach Emily gegangen wäre hätten sie 24h jeden Tag im Bett verbracht, aber da machte Drew ihr ja einen Strich durch die Rechnung.

@Drew Silver

Nein und nochmal nein, sie sollte einfach aufhören zu reden, denn langsam wurde ihm das alles zu viel. Wieso konnte sie es nicht einfach akzeptieren? Er hatte eine Entscheidung getroffen und sie versuchte weiterhin an Drew und deren gemeinsame Beziehung festzuhalten. Etwas, was ihm weiterhin unbegreiflich ist. Warum wollte sie das alles weiterführen? Sie konnte ihn doch unmöglich noch immer lieben? Unverständlich was ihm sogar, dass sie sich überhaupt einmal in ihn verliebt hatte, denn einen Grund gab es dafür nun wirklich nicht! "Das ist etwas, was ich mich auch Frage, denn eigentlich hat das alles gar nicht in meinen Zeitplan reingepasst.", er zuckte mit den Schultern. Sie war bildschön, ein jeder Mann würde sich doch eine Frau wie sie wünschen, doch war er eben nicht wie jeder weitere Mann... Eines Tages würde er aufwachen und er würde sich über seine Dummheit ärgern. Auf ihre nächste Tat, schüttelte er jedoch verwundert den Kopf "Was versuchst du hier gerade..? Ich habe dich gehen lassen und bis jetzt habe ich es nicht bereut.", er blickte ihr recht kalt in die Augen und starrte wieder auf das Meer. "Ein schöner Abend, findest du nicht?".

"Irgendwas muss ja da gewesen sein. Sonst wärest du nicht drauf eingegangen. Sex hättest du auch so bekommen, darum ging es dir also nicht.."
Als er ihr den Korb gab sah sie ebenfalls wieder zum Meer und kämpfte einige Minuten mit den Tränen.
"Ja... perfekt zum surfen." Früher wäre sie einfach auf ihr Brett gehüpft und rausgeschwommen, aber nach ihrem Unfall damals bei dem sie fast gestroben wäre stand sie nie wieder auf dem Brett. In solchen Momenten wünschte sie sich zurück in die Zeit bevor das alles passierte. Beim surfen konnte sie nachdenken und war ganz alleine mit sich selbst, nicht so wie in dieser riesigen Stadt.
Ein kleines Stück in ihr wusste das sie Drew aufgeben musste. Sie kam einfach nicht mehr an ihn ran, was ihr verdammt weh tat. Diese Beziehung hatte ihr ihre letzte Kraft gekostet, aber trotzdem war sie irgendwie glücklich gewesen. Jetzt war es als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggerissen und sie würde immer weiter in ein Loch ohne Boden fallen.